Kärnten: Auch keine „Insel der Seligen“ mehr…

„Alarm im Kärntner Schulwesen: Schulklassen mit bis zu 100 % Kinder nichtdeutscher Muttersprache“ – so lautet die Überschrift einer aktuellen Presseaussendung der Kärntner FPÖ. Gerade bundesdeutsche Urlauber, die das Grenzland nur als schönes Sommerreiseziel kennen, werden sich wohl verwundert die Augen reiben: „Was Kärnten – das ‚Haider-Land‘? Geht das dort auch schon los?“

Offensichtlich, wenn man der FPÖ-Aussendung Glauben schenken darf, wo es weiter heißt: „Die unkontrollierte Masseneinwanderung unter dem gesetzwidrigen Deckmantel des Asylrechts sorgt mittlerweile für erhebliche Probleme in einzelnen Kärntner Schulen. Beispielhaft sei die Volksschule in Klagenfurt-St. Ruprecht erwähnt, wo es eine Klasse mit 100 Prozent Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache gibt“, warnt der Obmann der FPÖ Kärnten, Gernot Darmann.

Anteil von Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache 17%

Zu Recht befürchtet Darmann negative Folgen für die einheimischen Kinder. Der Anteil von Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache betrage kärntenweit in den Volksschulen und Neuen Mittelschulen bereits 17 Prozent. Zum Vergleich: Wien hatte im Jahre 1981 bei den Pflichtschülern einen Ausländeranteil von 12 Prozent – 1991 lag dieser schon bei 30 Prozent.

Was in der Presseaussendung allerdings etwas abgeht ist das Eingeständnis, dass die FPÖ an dieser Entwicklung in Kärnten nicht unschuldig ist, da sie schließlich von 1999 bis 2013 den Landeshauptmann gestellt hat (wenn auch unter wechselnden Parteibezeichnungen). Auch die in Kärnten so starken heimattreuen Verbände dürfen hier nicht unerwähnt bleiben: Diese halten zwar die Erinnerung an den Kärntner Abwehrkampf nach dem Ersten Weltkrieg hoch, zum drohenden Verlust der Heimat durch Masseneinwanderung scheint ihnen jedoch nichts einzufallen.

Es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten mehr

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass es langfristig gesehen wohl nirgendwo Rückzugsmöglichkeiten für die Autochthonen gibt und sich „Fluchtgedanken“ daher erübrigen. Man wird sich – ob man will oder nicht – dem Problem vor Ort stellen müssen und politisch aktiv werden: Dies setzt jedoch das Entstehen von unabhängigen Bürgerbewegungen und freien Medien voraus, die in der Lage sind, von der Basis her Druck auf Politiker und Entscheidungsträger aufzubauen, um Änderungen in der Einwanderungs- und Asylfrage zu bewirken.