Nach Wahltriumph: Können Patrioten auf die AfD bauen?

Ein Kommentar von Harald Meister.

12,6 Prozent – 5.877.094 Zweitstimmen. Das Ergebnis der Alternative für Deutschland (AfD) wird von Freund und Feind mit Superlativen belegt: Schock, politisches Erdbeben, Zeitenwende… Der Triumph der AfD hat – da sind sich alle ernstzunehmenden Beobachter einig – dieselbe Ursache wie das Desaster der Regierungsparteien CDU/CSU und SPD: Es war die alles beherrschende Einwanderungsfrage – die Frage nach Sein und Nichtsein der Deutschen in einem Land, das bislang noch nach ihnen und nicht nach einer multiethnischen Gesellschaft benannt ist.

Kann die AfD nun als drittstärkste Partei im Bundestag den Bevölkerungsaustausch stoppen und eine Wende einleiten? Noch nicht einmal die kühnsten Optimisten werden diese Frage guten Gewissens mit Ja beantworten können. Dennoch kann die AfD im Reichstag einiges bewegen – wenn sie es wirklich will…

Stimme gegen die Abschaffung Deutschlands erheben!

Sie kann jede Bundestags- und Bundesratssitzung dazu nutzen, ihre Stimme gegen die Abschaffung Deutschlands zu erheben. Und wenn 93 Abgeordnete das laut, unablässig und unerschütterlich tun, dann kann die AfD zu einer Speerspitze des deutschen Volkes werden – zu einer Bewegung für DIE Deutschen überhaupt.

Doch dazu muss sie RADIKAL werden: Sie muss grundsätzlich werden und über die bloße Wahlprotestpartei hinauswachsen. Die Mitglieder, Mandatare und Funktionäre der Partei müssen aufhören, sich an das gegenwärtige politische System anpassen zu wollen.

Keine Kompromisse mit dem Establishment

Das Polit- und Medienestablishment der Bundesrepublik will Deutschland zerstören – hier gibt es keine „konstruktive Mitarbeit“ sondern nur Radikalopposition. Wer sich mit den herrschenden Eliten arrangieren will, verrät sein Volk.  Nur wer im Volke verwurzelt ist, kann zu einer Volksbewegung werden – davon ist die AfD noch weit entfernt.

Aber sie hat einen wichtigen Erfolg erzielt – und sie hat das Glück nach dem Abgang von Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel nun auch Frauke Petry losgeworden zu sein. Alle drei hätten die AfD letztendlich auf den entgegengesetzten Kurs gebracht, für den sie jetzt von Millionen Deutschen gewählt wurden.

Distanzierungs- und Abgrenzungswahn beenden

Wenn die AfD tatsächlich zu einem Hoffnungsträger für alle Deutschen werden will, dann darf sie zwei Dinge nie tun: Erstens sich an das Polit- und Medienestablishment anbiedern und zweitens sich in irgendeiner Form von eigenen oder potentiellen Mitstreitern abgrenzen, weil der Gegner es fordert.

Die AfD hat ihr bundesweit bestes Ergebnis ins Sachsen erzielt: Nicht wegen – sondern trotz Frauke Petry. Pegida und viele andere Bürgerbündnisse und unterschiedlichste heimattreue Gruppen haben in den letzten Jahren eine nationale Grundstimmung entstehen lassen, die in Sachsen massentauglich und -wirksam wurde. Wird die AfD all diese Strömungen nun zu einer Volksbewegung bündeln können – und will sie das überhaupt?

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