Zur steigenden Anzahl von Messerangriffen (1)
Die Messerattacke am 24. März auf eine 24-Jährige in Burgwedel bei Hannover bewog Doris Auerbach dazu, den nachfolgenden offenen Brief an den Vorstand des Niedersächsischen Richterbunds zu richten:
Sehr geehrter Herr Bornemann,
ich beziehe mich auf den in der »Welt« vom 28. März erschienenen Artikel, der den Titel trägt:
»Es dauert, bis Normen einer neuen Gesellschaft verinnerlicht sind«.
Dieser befasst sich mit der nach dem beinahe tödlich endenden Messerangriff auf eine 24-Jährige in Burgwedel erfolgten Stellungnahme des Niedersächsischen Richterbunds, dessen Vorsitzender Sie sind. Wie Sie darlegen, glauben Sie, dass »Integrationsangebote für junge Flüchtlinge hier helfen könnten.«
Die in dem Titel zutage tretende Auffassung vermittelt mir den Eindruck, dass wir gehalten sind, den jugendlichen Angreifern mit Geduld zu begegnen, bis sie sich in Europa angepasst haben, was beinhalten würde, dass wir ihre Messerangriffe noch eine Zeitlang hinzunehmen hätten. Sie selbst sind wie folgt zitiert: »Wir müssen da ehrlich bleiben, es dauert seine Zeit, bis die Normen einer neuen Gesellschaft verinnerlicht sind«.
Helle Empörung über diese Sicht der Dinge
Es ist meine helle Empörung über diese Sicht der Dinge, die mich dazu veranlasst, Ihnen zu schreiben. Wir leben im 21. Jahrhundert und man wird mir doch wohl nicht erklären wollen, dass angreifende Jugendliche nicht genau im Bild darüber sind, welche Übergriffe sie sich gegen die mehrheitlich täglich für sie arbeitenden Bürger leisten, zumal es ihnen nicht verborgen geblieben sein kann, auf welche Verurteilung Attacken dieser Art stossen. Ferner gehe ich davon aus, dass die Täter ein Einstechen auf resp. Abstechen von Menschen in ihren Herkunftsländern niemals in gleicher Weise zu praktizieren wagen würden, da sie dort die Familienrache zu fürchten hätten, ganz abgesehen von der Justiz ihres Landes.
Gewalttäter wissen sehr genau, was sie tun
Es mag sein, dass hier ein fataler Nachahmungstrieb mitspielt, da sich die Messerangriffe enorm gesteigert haben. Dennoch bleibe ich bei meiner Überzeugung, dass die Gewalttäter sehr genau wissen, was sie tun. Ich halte es für ausgeschlossen, dass sie so ignorant sind, wie man sie hier einstuft, sind sie doch in der Lage, umfangreiches Wissen an den Tag zu legen, wenn es um das Abschöpfen aller finanzieller Vorteile geht; ferner zeigt auch ihr Gebrauch moderner Geräte, wie z.B. die Nutzung des Handys, sehr wohl, dass sie damit bestens zurechtkommen und darüber hinaus je nach Gegebenheit auch kriminelle Schläue im Drogenhandel unter Beweis stellen.
Es liegt durchaus im Modus der Willkommenshymnen, die den Asylanten allenthalben zuteil wurden – in denen sich insbesondere Frau Göring-Eckardt ausgezeichnet hat – dass in der Stellungnahme des Richterbunds keinerlei Vorwurf an die Täter selbst ergeht. Ich empfinde diese daher als von einer geradezu grotesken Nachsicht gegenüber dem skrupellosen Tun der Täter geprägt. Davon zeugt, dass es wiederum wir sind, denen die Verantwortung überbürdet wird, indem man uns zu vermehrten Integrationsanstrengungen aufruft; von solchen bleiben die Jugendlichen offenbar unbehelligt, obwohl eine diesbezüglich an sie herangetragene Forderung zweifelsohne in den Schulen erfolgen könnte.
No-go-Gebiete in den Grosstädten weiten sich aus
Was nun den Integrationswillen resp. Nichtwillen allein schon der bereits länger bei uns lebenden Migranten angeht, so genügt ein Blick auf die sich inzwischen entwickelten No-go-Gebiete in den Grosstädten, aber auch auf das Verhalten arabischer Clans in der BRD, wobei es den Libanesen gelang und vermutlich noch immer gelingt, neben ihren eigenen »Geschäften« zu mehr als 90 % [Stand 2014] von unserer Sozialhilfe zu leben, was ein einmaliges Armutszeugnis für die ›Fähigkeiten‹ der betreffenden Behörden darstellt. Daneben verdanken wir Heinz Buschkowsky zu den Parallelgesellschaften, die sich speziell auch in Neukölln herausgebildet haben, in ihrer aufklärenden Sachlichkeit ganz ausgezeichnete Aufzeichnungen, die, so scheint es mir, zusammen mit anderen aufschlussreichen Daten kaum je den Weg zu unseren Volksvertretern finden.
Nun werden diese Jugendlichen in ihrer Mehrheit hinsichtlich Unterbringung und Ausstattung mit Markenartikeln buchstäblich auf Händen getragen. Dazu geniessen sie Taschengelder, welche die meisten unserer Schulkinder erblassen lassen dürften. Ferner wird ihnen Deutschunterricht und Schulbesuch ermöglicht, wobei der Fakt der hohen Anzahl der unter ihnen vorhandenen Analphabeten die Lage durchaus erschweren mag.
Unmut über unverständlich milde Urteile wächst
Haben Sie sich einmal die Frage gestellt, an was es also liegen mag, dass sie sich den Bürgern des sie aufnehmenden Landes gegenüber so verhalten? Ich sehe hier zumindest zwei ins Gewicht fallende Gründe: Die Anzahl von Straftätern, bei denen es regelmässig heisst, polizeibekannt, die sich aber dennoch auf freiem Fuss befinden, ist alles andere als gering; ferner sind gegen die Täter ergangene Urteile vielfach als erstaunlich mild, also in keiner Weise als abschreckend zu werten, was inzwischen selbst den Unmut einer mehr als geduldigen Bevölkerung erzeugt hat.